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Die neuen Start-ups in Deutschland – Simon Werther von HRinstruments im Interview

Simon Werther HRinstrumentsStart-ups sind in aller Munde. Sie stehen für ein innovatives Unternehmertum mit zukunftsorientierten Denkweisen.
Die Interviewreihe widmet sich den neuen Start-ups in Deutschland. Praktiker aus Unternehmen äußern sich kurz und knackig zu Ihrem Start-up.

 

Die Fragen im heutigen Interview hat Dr. Simon Werther beantwortet. Er ist CEO der HRinstruments GmbH aus München.

1. Was ist die Idee hinter Eurem Start-up?

Wir entwickeln Feedbackformate, die Kulturen der Partizipation und
Wertschätzung in Unternehmen möglich machen. Weit hinausgehend über
klassische Instrumente wie 360°-Feedback und Mitarbeiterbefragungen
gestalten wir gemeinsam mit Kunden aus Mittelstand und Großkonzern
innovative Instrumente wie Instant Feedback oder Pulsbefragungen.

Letztlich geht es immer darum, wie Feedback für alle Beteiligten zum
Mehrwert werden kann – egal ob es sich um Peer-to-Peer Feedback handelt
oder ob der Vorstand eines Großkonzerns Stimmungsbilder in Echtzeit
aller Mitarbeiter einholen möchte. Gerade die Verknüpfung von digitalem
Feedback mit Präsenzveranstaltungen ist uns dabei ein großes Anliegen,
schließlich können digitale Tools immer nur einen Impuls liefern, damit
sich die Präsenzkultur nachhaltig verändert. Über umfangreiche Analysen
und Reportings können Personaler, Vorstände und Geschäftsführer direkt
mit den Daten arbeiten, so dass Stellschrauben und
Handlungsimplikationen eigenständig zeitnah abgeleitet werden können.
Selbstverständlich erfolgt alles unter Einhaltung höchster
Datenschutzstandards und unter Einhaltung vollständiger Anonymität.

People Analytics und Big Data bleiben somit keine leeren Worthülsen,
sondern sie entfalten großes Potenzial für alle Beteiligten und können
letztlich zum Wohle aller Mitarbeiter eingesetzt werden. Wir sind davon
überzeugt, dass nur auf diese Art und Weise Mitarbeiterzufriedenheit,
Commitment und Employee Engagement aufrechterhalten werden können – und
die Rückmeldung unserer Kunden bestätigt uns darin.

2. Was heißt es, in einem Start-up zu arbeiten?

Die Arbeit in einem Startup bedeutet zweifellos, dass kein Tag dem
anderen gleicht. Design Thinking und agiles Arbeiten zeichnen uns bei
HRinstruments aus, was allerdings auch bedeutet, dass wir uns ständig
hinterfragen müssen und dass eine neue Idee eines Kunden einen ganz
neuen Aspekt in der Produktentwicklung aufbringen kann.

Genau das macht es allerdings auch spannend, weil es faszinierend ist,
wenn mittelständische Unternehmen und Großkonzerne weltweit mit unseren
Tools arbeiten. Das ist Ansporn genug, dass wir weiterhin alles geben
und das Feedback der Zukunft bereits jetzt in die Gegenwart holen.

Bei allen Diskussionen rund um Generation Y fällt immer wieder das
Stichwort Freiheit und Sinn. Genau das ist sicherlich ein großer
Unterschied, der für die Arbeit in einem Startup charakteristisch ist:
Wir haben keine großen Hierarchien und keine Entscheidungswege von
mehreren Monaten. Wenn wir ein neues Tool entwickeln möchten und alle
einverstanden sind, dann können wir es in 2-3 Wochen auf den Markt
bringen. Das spornt auch alle Mitarbeiter bei uns an, weil wir innerhalb
kürzester Zeit ganz neue Ansätze umsetzen können.

3. Wo möchtet Ihr mit Eurem Start-up in fünf Jahren stehen?

Wir bevorzugen die Fokussierung auf die Gegenwart, schließlich sind wir
damit bereits sehr gut gefordert und die Herausforderungen werden selten
weniger. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass wir uns in fünf
Jahren einen festen Platz als Experte für Feedback erarbeitet haben. Wir
werden dementsprechend mehr Firmen dabei unterstützen, dass sie Kulturen
der Partizipation und der Wertschätzung langfristig und nachhaltig zum
Leben erwecken.

Allerdings darf dieser feste Platz auf keinen Fall damit einhergehen,
dass wir langsamer und weniger innovativ geworden sind. Daran wird
nichts ändern, weil wir ansonsten selbst keinen Spaß mehr an unserer
Arbeit hätten. Und wie sollten wir weiterhin unsere Kunden begeistern,
wenn wir selbst nicht mehr begeistert wären?

4. Welche Chancen siehst Du in der Digitalisierung der HR-Arbeitswelt?

Für mich ist die Digitalisierung eine unglaubliche Chance für die
Personalarbeit, weil digitale Tools verschiedene Prozesse beschleunigen,
vereinfachen und überhaupt erst möglich machen können. Dabei denke ich
von Recruiting über Personal- und Organisationsentwicklung bis hin zu HR
Strategie an alle Bereiche im Personalwesen. Allerdings muss diese
Chance auch genutzt werden, denn Digitalisierung ist ein
Transformationsprozess und keine Übertragung von bisher analogen
Prozessen auf eine digitale Ebene. Letztlich muss Digitalisierung damit
einhergehen, dass wir Personalarbeit noch stärker als
strategisch-gestaltende Perspektive in den Unternehmensalltag
einbringen. Agile Organisationen brauchen eine starke Personalarbeit,
die selbst agil arbeitet und die sich somit permanent weiterentwickelt.

In Deutschland müssen wir hier aufpassen, dass wir uns aufgrund
zahlreicher Regularien und Vorschriften nicht selbst ausbremsen. Eine
Transformation ist immer davon gekennzeichnet, dass Dinge ausprobiert
werden müssen und dass dementsprechend auch einmal etwas schiefgehen
kann. Jetzt haben wir in Deutschland keine ausgeprägte Kultur des
Scheiterns, so dass genau das eine Herausforderung darstellt. Aber ich
glaube an die Lernfähigkeit aller Beteiligten und ich bin davon
überzeugt, dass Digitalisierung eine ganz neue Qualität der Arbeit
prägen kann, wenn wir sie sinnstiftend gestalten und uns nicht von der
Digitalisierung vorantreiben lassen.

Unternehmensportrait:
Wir stehen für Interdisziplinarität und Zukunftsorientierung, um echte und neue Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Für uns ist Arbeiten 4.0 kein Schlagwort, sondern wir erwecken es über unsere Tools zum Leben. Uns ist dabei ein ehrlicher Dialog mit unseren Kunden und allen Interessenten sehr wichtig, um aktiv am Feedback der Zukunft zu arbeiten. Wir verstehen uns zwar als Experten bei diesen Themen, doch nur gemeinsam mit unseren Kunden können wir die Zukunft maßgeblich mitgestalten.


Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Rolf Dindorf


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