Wer ein attraktiver Arbeitgeber nach außen sein möchte wirbt mit flachen Hierarchien. Bisweilen wird der Eindruck erweckt, Hierarchie und damit Macht sei etwas Anstößiges. Doch ist das glaubwürdig?
Anarchie ist machbar, Herr Nachbar. Dieser Spontispruch lässt sich wohl kaum in einem Unternehmen oder einer öffentlichen Verwaltung umsetzen. Die Fähigkeit zum verantwortungsbewussten Zusammenarbeiten setzt Führung und damit Weisungsbefugnis voraus.
„Die Führungskraft muss in erster Linie die Trompete sein, die einen klaren Ton von sich gibt“, erkannte der Managementvordenker Peter F. Drucker (Was ist Management?. Berlin 2014. S. 315).
Flache Hierarchien sind in kleinen und mittelständischen Firmen sowie Start-ups anzutreffen. Das macht die Firmen attraktiv. Doch völlige Anarchie ist auch dort nicht anzutreffen. Auch dort gibt es einen Entscheider.
„Vier von fünf Fachkräften in Deutschland möchten in Unternehmen mit flachen Hierarchien arbeiten. Zugleich wollen sie aber nicht auf klare Vorgaben verzichten“, steht in der aktuellen Studie von Kienbaum und StepStone zu Organisationsstrukturen in deutschen Unternehmen zu lesen.
Die eierlegende Wollmilchsau in Form von flacher Hierarchie und doch Weisungsbefugnis…
Der Ansatz flacher Hierarchie sollte nicht als Ideologie verfolgt sondern nur dort umgesetzt werden, wo ein Beitrag zum Unternehmenserfolg zu erwarten ist. Dem Zeitgeist hinterherzuhecheln und Hierarchien respektive Macht grundsätzlich zu verurteilen ist unvernünftig. Sinnvoller ist die vorurteilsfreie Prüfung, wo Hierarchie noch nötig oder überflüssig ist.
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