Angesichts des stetig steigenden Digitalisierungsfiebers und seiner unbegrenzten Anwendbarkeit auf alle erdenklichen Bereiche des menschlichen Lebens stellen sich zunehmend zwei Fragen:
1. Dient die Technik dem Menschen oder ist sie in Teilen zum Selbstzweck geworden?
2. Welches Menschenbild und damit Ethik steht hinter dem Einsatz digitaler Instrumente?
Die digitale Transformation geht weit über Smart Cities, E-Government, Industrie 4.0 oder Facebook hinaus. Die ethische Grundlage des digitalen Handelns ist noch längst nicht geklärt.
- Wie gelingt es beispielsweise, dass alle Bürger daran teilhaben können (unabhängig vom Wohnort oder Bildung)?
- Wer darf welche Daten verarbeiten und zu welchen Zwecken nutzen?
- Welches Menschenbild steht hinter der Technik?
- Wie gelingt es uns eine Vertrauenskultur jenseits von Fake News zu entwickeln?
- Auf welcher ethischen Grundlage erfolgt die Weiterentwicklung und der Einsatz künstlicher Intelligenz?
- Müssen wirklich alle analogen Prozesse digitalisiert werden?
- Wie weit darf unsere Abhängigkeit von digitaler Intelligenz gehen?
Häufig wird bedenkenlos die Silicon Valley-Technik mit Euphorie übernommen ohne das dahinterliegende Wertsystem zu hinterfragen. Entspricht es wirklich dem europäischen Wertesystem? Wie lässt sich unsere Vorstellung ethischen Verhaltens vor dem Auftauchen neuer Wertebilder (Sozialkreditsystem in China) erhalten und exportieren?
Unsere Aufbruchsstimmung darf nicht nur der digitalen Technik dienen. Unsere Begeisterung muss auch der Entwicklung des digitalen Menschenbildes gelten.
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