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Negativer Stress ist vermeidbar

(c) pixabay.com

Die Studien über stressbedingte Krankheiten häufen sich. Da ist von Boreout-Syndrom, Neurasthenie, Depressionen und Psychischer Sättigung die Rede. Laut Bundespsychotherapeutenkammer verließen 2014 42% der deutschen Frührentner die Berufstätigkeit wegen psychischer Erkrankungen. Dann sind sie im Schnitt gerade mal 49 Jahre alt. Zurückzuführen sei das alles auf unerträglichen Stress im Arbeitsalltag.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund geht von Stress im Job als dem Hauptübeltäter aus und fordert von der Regierung dringend Maßnahmen, die den Arbeitnehmer vor Stress im Beruf schützen.

Je jünger, desto gestresster

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Techniker-Krankenkasse zeigt erschreckende Ergebnisse:

– 75% der 18 – 29-jährigen,
– 71% der 30 – 39-jährigen,
– 61% der 40 – 49-jährigen und
– 62 % der 50 – 59-jährigen

geben an, dass die Belastungen in ihrem Leben in der letzten Zeit stressbedingt deutlich zugenommen hätten.

Das Gleiche können aber nur

– 36% der 60 – 69-jährigen und
– 45%% der über 70-jährigen von sich behaupten.

Auffallend ist, dass die 40 und 60-jährigen, die mitten im Berufsleben stehen, deutlich weniger gestresst sind als die 18 – 40-jährigen, die sich entweder noch in der Ausbildung oder am Anfang ihrer beruflichen Karriere befinden.

Stress ist nicht gleich Stress und Disstress muss nicht sein

Dass der berufstätige Mensch zeitweilig unter Druck steht, weil er eine Aufgabe zu erledigen hat, ist ganz normal und führt nicht zu psychischen Störungen. Jeder kennt zudem das Gefühl, von Anforderungen gepuscht zu werden und in einen Zustand zu geraten, den die Psychologen mit Eustress bezeichnen.
Das, was krank macht, ist der negative Stress oder Disstress. Und der ist leider überwiegend hausgemacht. Das heißt, wir haben es durchaus in der Hand, durch unsere Einstellung in anstrengenden Situationen so zu reagieren, dass der Stress uns nicht krank macht. Die biologischen Reaktionen auf Belastungen, die auch als Stressoren bezeichnet werden, sind individuell unterschiedlich und genetisch bedingt. Was aber beeinflusst werden kann, ist die Bewertung einer stressauslösenden Situation durch die Psyche.

Das Diathese-Stress-Modell

Die Gesundheitspsychologie hat das Vulnerabilitäts-Stress-Modell entwickelt, das auch als Diathese-Stress-Modell bezeichnet wird. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass zur Entwicklung einer psychischen Störung zwei Faktoren notwendig sind: Die individuelle Diathese (Krankheitsneigung) und der umweltbedingte Stress. Da man die diathetische Disposition nicht völlig ausschalten kann, müssen in der Prävention die Arbeitsbedingungen im Vordergrund stehen.

Die Sinnfrage ist der Schlüssel

Ein Großteil der Arbeitnehmer kann sich an stressige Situationen einigermaßen anpassen. Bei rund 20% führen aber weder Verbesserungen in den Arbeitsabläufen, noch Lärmreduzierung und ähnliches zu einer Verbesserung. Das arbeitspsychologische Persönlichkeits-Coaching ergibt, dass es einen Protektor gegen Stress gibt, der viel zu oft vernachlässigt wird:
Ob wir uns das bewusst machen oder nicht, wir werden in unserem Leben immer von der Sinnfrage begleitet.

– im Beruf: ist es das, was ich mag? was ich will? was ich kann?
– im sozialen Umfeld: Wie sehen mich andere? Wo ist mein Platz?
– in der grundsätzlichen Einstellung zum Leben: stelle ich mich Herausforderungen oder reagiere ich apathisch?

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass sinnorientierte Arbeit, die den Menschen motiviert, die Gesundheit erhält und fördert. Ein solcher Sinn kann aber nicht von oben verordnet werden. Jeder Einzelne ist aufgerufen, diesen Sinn für sich zu entdecken. Ausbilder und Chefs müssen ihm allerdings dafür Möglichkeiten und den nötigen Freiraum verschaffen.

Bei störenden Anrufen oder bei einem zu hohen Anrufankommen kann eine Anrufweiterleitung durch den Büroservice24 entlasten.

Doch auch der Arbeitnehmer hat viele Möglichkeiten, seinen Arbeitsalltag zu entlasten. Zum Beispiel kann mit regelmäßigen Pausen (dazu gehört auch eine ordentliche Mittagspause von mindestens 30 Minuten), einem Freizeitausgleich (Sport ist ein geeignetes Mittel) und einem höflichen, aber deutlichen „Nein“ bei einer zu hohen Arbeitsauslastung dem Stress entgegengewirkt werden.

Allen voran steht die richtige Priorisierung von Aufgaben. Hier ist die Eisenhower-Methode ein geeignetes Mittel sein, um den Fokus nicht aus den Augen zu verlieren.
Die aufgeführten Maßnahmen zeigen, mit einfachen Mitteln und etwas Übung kann negativer Stress reduziert werden.


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