Viele Teilnehmer lassen sich gerne aktivieren, wenn Themen und Situationen aus ihrem (Arbeits-)Alltag oder aktuelle Ereignisse aufgegriffen werden. Beispielsweise kann der Dozent zu Beginn eines Rhetorik-Seminars eine gelungene politische Rede bzw. einen Ausschnitt daraus als Podcast einspielen.
Damit Wissensübermittlungsprozesse stattfinden können, sind nach heutigen Erkenntnissen mehr Eigenaktivitäten der Teilnehmer erforderlich. Viele Personen sind vom schulischen Frontalunterricht geprägt, deshalb gilt es darüber hinaus ihre eigenverantwortliche Lernmotivation zu stärken. Die Rolle des Lehrers bzw. Trainers wandelt sich – er wird zum Anbieter, Initiator und Begleiter von Lernprozessen. Ihm obliegt es, die Lernenden behutsam an die die Verantwortung für ihr eigenes Lernen heranzuführen.
Für die methodische Ausgestaltung sind das Thema und die Teilnehmer Ausschlag gebend. Nicht jede Technik ist emotional und thematisch zumutbar. Es gehört zur Leitungskompetenz, zu erkennen, was möglich, sinnvoll und passend ist. Darüber hinaus gehört es zur Aufgabe der Leitung, den Teilnehmern den Sinn und Zweck der Methode zu erläutern. Vorsicht geboten ist bei zu viel ‚Bespielung’. Rasch kann ein Spiel den Verlust an Ernsthaftigkeit und das Abgleiten in Albernheit bewirken. Teilnehmer sollten als kompetente und (berufs-)erfahrende Erwachsene wahrgenommen und behandelt werden. Gerade bei älteren Arbeitnehmern liegt die letzte Weiterbildung häufig schon einige Zeit zurück. Fingerspitzengefühl, authentisches Auftreten und eine ‚Kommunikation by fair means‘ seitens des Trainers sind dann gefragt.
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