Neigen sich die Zeiten der autoritären Führung dem Ende zu? „Der Kotzbrocken als Chef hat ausgedient“, titelt die Wirtschaftswoche. Lässt sich mit einem strengen Führungsstil die
demographische Herausforderung meistern?
Passt eine harte Hand in eine Epoche, in der immer mehr Menschen gesellschaftliche Teilhabe einfordern? Gewünschte Teilhabe außerhalb des Unternehmens konfligiert zunehmend mit überholten Strukturen hierarchischer Prägung innerhalb der Betriebe.
Zunehmend werden die Belegschaften vielschichtiger. Lassen sich die Mitarbeiter durch rigide Vorgaben im Zaum halten? Oder wäre eine Führung durch Empahie nicht die neue Antwort auf fordernde Zeiten?
„Führungskräfte sollen sich in die Lage ihrer Mitarbeiter hineinversetzen, Angestellte sollen sich auf die Bedürfnisse von Geschäftspartnern einstellen, Verkäufer die Wünsche der Kunden kennen. Wer das kann, der erkennt Motive, Kompetenzen und Bedürfnisse. Wer Gefühle lesen kann, ist klar im Vorteil“, fasst die Wirtschaftswoche es prägnant zusammen.
Dies konfligiert aber mit dem Befund des dm-Gründers Götz W. Werner, der in seinem Buch ‚Womit ich nie gerechnet habe‘ zu dem Schluss kommt: „Noch immer behandeln viele Führungskräfte ihre Mitarbeiter wie Leibeigene“.
Anhänger der harten Linie sehen in empathischen Leitfiguren nur Weicheier. Vielleicht auch deshalb, weil sie diese Kompetenz nicht besitzen? Oder weil es das Missverständnis gibt, dass Empathie und Durchsetzungsfähigkeit sich ausschließen?
Wer kennt das geflügelte Zitat von Einstein nicht? „Wir können die Probleme der Welt nicht mit den Denkmustern lösen, die zu ihnen geführt haben“.
Umdenken ist somit angesagt. Nachhaltiges Führen und damit Erreichen vielfältiger Belegschaften wird veränderte Führungsgrundsätze erfordern. Die Zukunft liegt in einer Unternehmenskultur mit deutlichem Empathie-Potential. Damit im Sinne des unternehmerischen Erfolgs optimale Entwicklungsbedingungen ermöglicht werden.
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