Demographie-Blog

Demographischer Wandel in Deutschland – die Uhr tickt

In Deutschland wird die Bevölkerungszahl von 2020 bis 2040 um 0,6 Prozent ansteigen.
Diese Entwicklung verteilt sich allerdings sehr unterschiedlich auf die einzelnen Bundesländer.
So sind Bevölkerungsrückgänge für die östlichen Bundesländer und für das Saarland zu
erwarten. Die anderen Bundesländer können mit Zuwächsen bei der Bevölkerungszahl bis
2040 rechnen. Um den Fachkräftemangel zu bewältigen und eine geeignete Infrastruktur für
ältere Generationen aufzubauen, braucht es auf kommunaler Ebene passgenaue Strategien.

Demographischer Wandel – Kommunen vor Herausforderungen

Viele Kommunen stehen in den nächsten Jahren durch die demografische Entwicklung vor großen Herausforderungen: Vor allem die Alterung unserer Gesellschaft wird sich fortsetzen und den bereits bestehenden Fachkräftemangel verstärken. Zusammen mit wachsenden oder schrumpfenden Bevölkerungszahlen wird diese zunehmende Alterung die kommunalen Infrastrukturen weiter unter Druck setzen.

Die Bevölkerungsentwicklung zwischen 2020 und 2040 ist in Deutschland ungleich verteilt. In
einigen Bundesländern wird die Bevölkerung in den kommenden 20 Jahren wachsen, andere
Regionen werden sehr stark schrumpfen. Das hat die neue Bevölkerungsvorausberechnung
2040 des Datenportals „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung ergeben. Demnach
liegt die Bevölkerungsentwicklung in den 13 Flächenländern zwischen +4,6 Prozent (Baden Württemberg) und –12,3 Prozent (Sachsen-Anhalt). Deutliche Bevölkerungszuwächse gibt es
in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit +5,8 Prozent beziehungsweise +3,5 Prozent; Bremen wächst moderater um +1,1 Prozent. Unter den kreisfreien Städten haben Leipzig, Potsdam und Bamberg Bevölkerungszuwächse von mehr als 10 Prozent zu erwarten.

Best Ager: Die Generation Silberhaar wächst

Die Zunahme des Anteils der Bevölkerung im potenziellen Rentenalter spielt in den kommenden Jahrzehnten eine zentrale Rolle. Die zunehmende Alterung wird erhebliche Auswirkungen
auf das sogenannte Erwerbspersonenpotenzial, auf die Alterssicherungssysteme und auf den
Pflegebedarf haben. Der Anteil der Personen im Alter ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung betrug im Jahr 2020 knapp 22 Prozent, 20 Jahre später werden es fast 28 Prozent sein.

Die geburtenstarken Jahrgänge rücken in den kommenden Jahren ins Rentenalter vor. Die
Zahl der potenziell Erwerbstätigen nimmt ab und die Zahl der potenziellen Bezieher von
Leistungen im Alter steigt deutlich an. Die Vorausberechnung zeigt, dass die Anzahl der Personen in den ersten Jahrgängen des Rentenbezugs bis zum Jahr 2035 auf rund 16,2 Millionen
stark ansteigt (im Jahr 2020 waren es noch rund 12,3 Millionen 65- bis 79-Jährige). Damit
steigt der Anteil der 65- bis 79-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von 14,8 Prozent im Jahr
2020 auf 19,3 Prozent im Jahr 2035.

Die Anzahl der Senioren ab 80 Jahren nimmt ab dem Jahr 2027 deutlich zu. Die Zahl der über 80-Jährigen steigt von rund 5,8 Millionen im Jahr 2027 auf rund 7,7 Millionen im Jahr 2040. Somit liegt der Anteil der ab
80-Jährigen im Jahr 2040 in Deutschland bei 9,2 Prozent.

Die Alterung zeigt sich auch an der Entwicklung des Medianalters, also dem Alter, das die Bevölkerung in eine ältere und eine jüngere Hälfte teilt. Bundesweit nimmt das Medianalter bis
zum Jahr 2040 um 1,2 Jahre zu.

Kommunale Entscheidungsträger können die Vorausberechnung nutzen, um die regionalen Infrastrukturen auf die demografischen Herausforderungen der nächsten Jahre vorzubereiten. Ohne finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme von Bund und Ländern wird dies für viele Regionen nicht aus eigener Kraft zu schaffen sein.


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