Etwa ein Drittel ihres Lebens verbringen Berufstätige bei der Arbeit. Sie hat entscheidenden Einfluss auf ihre Gesundheit – darauf, wie Beschäftigte körperlich oder psychisch beansprucht werden.
(Un)regelmäßige Arbeitszeiten, Termindruck, Arbeitsorganisation und Betriebsklima beeinflussen Motivation und Leistungsfähigkeit. Viele Unternehmen und der öffentliche Dienst investieren deshalb in die Gesundheit ihrer Beschäftigten. Bewegungsangebote, ergonomische Arbeitsplätze und gesundes Kantinenessen sind vielerorts Standard. Doch die digitale Arbeitswelt bringt neue gesundheitliche Beanspruchungen mit sich und erfordert deshalb auch neue Konzepte für die Gesundheitsförderung.
In der großangelegten Studie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der digitalen Arbeitswelt“ hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) und der Haufe Gruppe über 800 Geschäftsführende, Personaler und Verantwortliche für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) nach den größten Herausforderungen heute und in Zukunft gefragt. Wie steht es um das BGM-Engagement und was sind die größten Hürden? An erster Stelle werden dabei die Führungskräfte benannt. Die Chefs selbst verorten sich nach den finanziellen Ressourcen an zweiter Stelle.
Neun von zehn Befragten (88 Prozent) benennen die Führungskräfte als wichtigste Stellschraube für die Förderung der Beschäftigtengesundheit. Ebenfalls häufig genannt: Einsatz der Unternehmensleitung und größere personelle Ressourcen mit jeweils 74 Prozent.
71 Prozent sehen einen größeren finanziellen Bedarf und mit 68 Prozent meinen fast ebenso viele, dass das interne Know–how gesteigert werden müsse.
In jedem elften Unternehmen gibt es laut Studie überhaupt keine Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, knapp drei von zehn Betrieben bieten vereinzelte Angebote, vor allem in den Bereichen Ergonomie und Entspannung. Nur etwas über ein Drittel (37 Prozent) der Befragten gibt an, dass in ihrer Organisation ein ganzheitliches BGM eingerichtet wird, das sich gesunden Strukturen und Prozessen widmet. Laut der #whatsnext-Studie werden sich die Handlungsfelder für die Gesundheitsförderung in den nächsten Jahren weiter verändern.
Bei der Frage, welche Themen in fünf Jahren von besonderer Bedeutung sein werden, steht wieder das „Gesunde Führen“ auf Platz eins, gefolgt von Maßnahmen für eine gesunde Unternehmenskultur, Wissenssicherung, Feedbackkultur, Change– und Konfliktmanagement sowie digital Leadership.
Die Zukunftsstudie finden Sie hier
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