Der Fachkräftemangel zeigt deutliche Spuren: Führungskräfte in deutschen Unternehmen beklagen, dass sie neue Stellen nicht optimal besetzen können (42 %). Zudem sei der Fachkräftemangel mit einer höheren Belastung der angestellten Mitarbeiter verbunden (41 %). 37 Prozent sprechen von länger umbesetzten Stellen, 21 Prozent sogar von sinkenden Umsätzen. Dies ergab eine umfassende Befragung des Personaldienstleisters Hays unter 1.000 Führungskräften aus deutschen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen sowie in verschiedenen Fachbereichen.
Trotz dieser negativen Auswirkungen nehmen die Befragten den Fachkräftemangel nicht als flächendeckendes Phänomen wahr. Je mehr es um das unmittelbare Arbeitsumfeld geht, umso weniger dramatisch bewerten sie den Fachkräftemangel. 40 Prozent sehen ihn auf einzelne Branchen und 44 Prozent auf einzelne Tätigkeitsfelder beschränkt.
Als zentrale Ursachen gelten der demografische Wandel (53 %) und träge Bildungssysteme (50 %). Doch zeigen die empirischen Ergebnisse gleichzeitig auf: Auch viele Unternehmen machen ihre Hausaufgaben nicht, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Als die drei wichtigsten eigenen Handlungsfelder betrachten sie das Arbeiten an ihrer Arbeitgeberattraktivität (54 %), die strategische Planung ihres Personalbedarfs (49 %) sowie die Rekrutierung und Nachwuchsförderung (48 %).
Gerade in diesen Handlungsfeldern sind ihre Unternehmen aus Sicht der Befragten jedoch nicht gut aufgestellt. Nur jeder vierte hält sein Unternehmen auf diesen Feldern für gut gewappnet. Sieben von zehn Befragten halten die Umsetzung in diesen Bereichen dagegen für verbesserungswürdig oder mangelhaft.
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