Im Zuge der Diskussion um neue Führungskonzepte und Mitarbeitermotivation taucht die Fehlerkultur als ein „neuer“ Leuchtturm auf. Abgesehen davon, dass es das innerbetriebliche Vorschlagswesen (klingt nicht sonderlich sexy) schon länger gibt muss schon kritisch hinterfragt werden inwieweit der Software-Grundsatz „always beta“ zu verantworten ist.
Ein Unternehmen wie Microsoft mag ein neues Windows auf den Markt werfen und bei Fehlern ein Update nachreichen. Was aber macht ein Kranhersteller wie Terex Cranes? Wie sollen es die Autohersteller Citroen oder BMW halten? Einfach Produkte ausliefern und bei (tödlichen) Unfällen sorry sagen. Wir sind eben in der Beta-Phase.
Es lässt sich leicht über Fehler, Kurskorrekturen und Nachbesserungen daherreden. Wer aber übernimmt die Verantwortung? Wer definiert den Umfang eines noch akzeptablen Fehlers? Schließlich soll es weder tragische Unfälle noch Willkür bei Entscheidungen geben.
Ist dies ein Plädoyer gegen Fehlerkultur? Keineswegs. Nur soll mit Sinn und Verstand und nicht aus ideologischen Gründen eine Fehlerkultur gelebt werden. Wäre es da nicht besser zwischen der Freiheit in Experimentierräumen und der Verantwortung im Tagesgeschäft zu differenzieren?
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