Demographie-Blog

Generation Silberhaar: Wertewandel auch in der Generation 50plus?

Ein Western von Gestern ist die Vorstellung, der Wertewandel beträfe nur die Generation Z. Selbstbestimmung, Freiheit, Work-Life-Balance, … Begriffe, mit denen sich auch die Babyboomer identifizieren. Nur weil ein Beschäftigter die Schallmauer des 50. Geburtstags durchbrochen hat ist er noch lange kein altes Eisen. Und warum sollte er nicht auch den gesellschaftlichen Wertewandel hin zur mehr Individualismus und Freiheit mitmachen?

Seit 2011 befragt die repräsentative Studie „lidA – leben in der Arbeit“ wiederholt ältere Erwerbstätige aus den sogenannten „Babyboomer“-Jahrgängen dazu, wie lange im Leben sie arbeiten wollen und können. Die Studie beobachtet, wie sich Arbeitsbedingungen und Erwerbsverläufe verändern und welche persönlichen Motive hinter der Entscheidung stehen, das Erwerbsleben zu verlassen oder nicht. Erste Ergebnisse aus der vierten Erhebungswelle, in der bis zu 9.000 Personen in ganz Deutschland befragt werden, bestätigen: Der Trend zum frühen Ausstieg aus dem Erwerbsleben ist ungebrochen.

Erste Zahlen aus der derzeit in ganz Deutschland laufenden Welle 4 bestätigen: Dieser Trend scheint ungebrochen. Dabei bedeutet drei Vierteln der Befragten ihre Arbeit laut eigener Aussage „sehr viel“. Wie erklärt sich dieser scheinbare Widerspruch? Bei einem Teil der Beschäftigten sind schlechte Gesundheit und schlechte Arbeitsbedingungen der Grund dafür, dass das Arbeiten nicht mehr möglich scheint. „Stichwort Arbeitsqualität: Hier sollte einiges in den Betrieben getan werden, um Vielen die Weiterarbeit zu erleichtern. Dass dies möglich ist, zeigen unsere Ergebnisse. Die jüngeren Beschäftigten würden von verbesserten Arbeitsbedingungen sogar langfristig profitieren“, so Prof. Hasselhorn, Leiter der Studie an der Bergischen Universität Wuppertal.

Doch selbst unter den vielen Beschäftigten mit guter Gesundheit und guter Arbeitsfähigkeit wollen nur 12 Prozent (statt 10 Prozent) bis zum Rentenalter arbeiten. Die Gründe? Unter Befragten, die schon vor dem 65. Lebensjahr in Rente gehen wollen, zeigt sich: Die meisten wünschen sich vor allem „mehr freie Zeit“. Sehr viele meinen zudem, dass „irgendwann Schluss sein“ müsse. Erst mit deutlichem Abstand nennen sie als Grund für den frühen Ausstiegswunsch eine vorhandene finanzielle Absicherung, eine zu anstrengende Arbeit oder gesundheitliche Gründe. Erwartungsgemäß unterscheiden sich verschiedene Berufsgruppen dabei sehr deutlich. So werden die Gründe „anstrengende Arbeit“ und „gesundheitliche Probleme“ von Personen in Pflegeberufen doppelt so oft genannt wie von Personen in Verwaltungstätigkeiten.

Zu der abgeschlossenen Erhebungswelle 3 bietet der Lehrstuhl für Arbeitswissenschaft eine Ergebnis-Broschüre an. Außerdem stehen Impulse für Führungskräfte und eine Broschüre zu den letzten Berufsjahren im Pflegedienst zum kostenlosen Download bereit unter www.lida-studie.de.

Den Flyer mit Rahmendaten zur Studie gibt es zum Download hier.

Photo: iStock(c)


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