Die Chefs haben in den meisten deutschen Firmen die Zügel fest in der Hand und lassen den Mitarbeitern wenig Spielraum. Vertrauen und Transparenz prägen nur 27 Prozent der Betriebe.
Bloß 34 Prozent der Berufstätigen dürfen alleine oder im Team selbstständig Entscheidungen treffen. Das ist das
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der ManpowerGroup zur Jobzufriedenheit der Bundesbürger. Eine Arbeitsatmosphäre mit flachen Hierarchien findet nur jeder vierte Befragte in der Realität vor. Zudem stoßen agile Arbeitsmethoden aus dem Silicon Valley bei vielen Führungskräften auf Skepsis. Dementsprechend
nutzen nur acht Prozent Scrum, Kanban und Co.
Die Entscheidungsprozesse in den meisten deutschen Unternehmen laufen klassisch von
oben nach unten. Rund zwei Drittel der Befragten treffen die Entscheidungen nicht selbst und
auch nicht im Team. Nur 29 Prozent der Berufstätigen sollen an ihrem Arbeitsplatz neue Ideen
einbringen. Vertrauen und Transparenz prägen lediglich bei etwa jedem vierten
Studienteilnehmer den Arbeitsalltag.
Agile Führungskultur?
Bei der Steuerung der Arbeitsabläufe setzen die Manager hierzulande auf Altbewährtes. Agile
Methoden wie Scrum, Kanban oder Design Thinking sind somit nur acht Prozent der Befragten
aus ihrer Berufspraxis bekannt.
Große Skepsis herrscht auch im Umgang mit Social Media. So nutzen nur zwölf Prozent im Job soziale Netzwerke, beispielsweise für Videokonferenzen über Skype.
Fehlerkultur?
Zu einer modernen Unternehmenskultur gehört auch eine gewisse Toleranz im Umgang mit
Fehlern. Im kalifornischen Start-up-Umfeld sind Fehler sogar ausdrücklich erlaubt, weil nur so
gelernt werden kann. Der deutsche Arbeitsalltag hat in diesem Punkt noch Nachholbedarf. So
gaben lediglich 26 Prozent der Befragten an, dass in ihrer Firma Fehler als menschlich und
als Lernchance gesehen werden.
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