Setzt man Belohnungen und Arbeitsanforderungen ins Verhältnis zueinander, überwiegen bei den meisten älteren Beschäftigten positive Aspekte wie angemessene Wertschätzung und Arbeitsplatzsicherheit die Arbeitsanforderungen wie Zeitdruck und Arbeitsverdichtung. Allerdings schätzen diejenigen, die von relativ hohen psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz berichten, ihre psychische Gesundheit insgesamt weniger positiv ein als andere Beschäftigte. Bei der körperlichen Gesundheit zeigt sich dieser Zusammenhang ebenfalls, wenn auch in einem geringeren Ausmaß. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Befragt wurden Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge 1959 und 1965.
Im Jahr 2014 fühlten sich 29 Prozent der befragten älteren Beschäftigten stark oder sehr stark durch häufigen Zeitdruck belastet. 17 Prozent erwarteten eine Verschlechterung ihrer Arbeitssituation und erlebten das als stark oder sehr stark belastend. Zehn Prozent berichteten von einer starken oder sehr starken Belastung durch fehlende Anerkennung von Vorgesetzten, weitere 20 Prozent sahen sich hierdurch mäßig belastet.
Die IAB-Studie beruht auf den Angaben von 3644 Befragten der Geburtsjahrgänge 1959 und 1965, die zweimal – in den Jahren 2011 und 2014 – zu den Themen Arbeit und Gesundheit befragt wurden. Als Arbeitsanforderungen, die zu psychosoziale Arbeitsbelastungen führen können, wurden beispielsweise häufige Unterbrechungen während der Arbeit, häufiger großer Zeitdruck, viel Verantwortung, der Zwang zu Überstunden und Arbeitsverdichtung betrachtet. Zu den Belohnungen zählen unter anderem ein angemessenes Gehalt, eine angemessene berufliche Stellung, Aufstiegschancen und die Anerkennung durch Vorgesetzte oder Kollegen.
Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2015/kb1715.pdf.
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