Deutschlands börsennotierte Unternehmen kommen bei ihrem Ziel, mehr Frauen Vorstandsverantwortung zu geben, nicht voran. Im Gegenteil: Der Anteil weiblicher Vorstände ist bei den MDAX-, SDAX- und TecDAX-Unternehmen erneut gesunken.
Die Zahl der weiblichen Vorstände in den 160 untersuchten Unternehmen lag zum Stichtag 31. Dezember 2014 bei 37. Vor einem halben Jahr saßen noch 38 Frauen in den Vorstandsetagen, Ende 2013 waren es noch 41, zum 30. Juni 2013 wurden 42 weibliche Vorstandsmitglieder gezählt. Dem stehen aktuell 626 männliche Vorstandsmitglieder gegenüber.
Das sind die Ergebnisse einer Analyse der Vorstandsstruktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX, SDAX und TecDAX gelisteten Unternehmen, die die Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) zweimal jährlich durchführt.
Der EY-Studie zufolge sind drei von vier Vorstandsgremien der deutschen börsennotierten Unternehmen nach wie vor ausschließlich mit Männern besetzt. Lediglich in 21 Prozent der Unternehmen sitzt mindestens eine Frau im Vorstand. Mehrere Frauen finden sich sogar nur in 3 Prozent der Gremien. Zum 31. Dezember 2013 hatten 23 Prozent der Unternehmen zumindest eine Frau im Vorstand, die Zahl der Unternehmen mit mehr als einer Frau im Führungsgremium stagniert bei 3 Prozent.
Derzeit leitet nur eine einzige Frau eines der 160 börsennotierten Unternehmen als CEO. Die Frauen in den Chefetagen übernehmen immer mehr Verantwortung für die operativen Bereiche ihrer Unternehmen.
Nach wie vor hoch ist der Frauenanteil im Vorstand im Bereich Transport und Logistik (15 Prozent). Trotz eines deutlichen prozentualen Rückgangs steht die Telekommunikationsbranche auf Platz Zwei der Statistik. In der Rohstoffbranche und in der Informationstechnologie beträgt der Anteil hingegen nur jeweils zwei Prozent. Im Energiesektor ist derzeit kein einziges Vorstandsmitglied weiblich.
Zur Studie geht es hier
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