Christine Schultze schreibt auf Spiegel Online treffend: „die Azubi-Lücke von heute ist der Fachkräftemangel von morgen“.
In einigen Branchen wie Gastronomie und Hotellerie oder Fleischer- und Bäckerhandwerk wird es langsam eng. Nachwuchs ist Mangelware. Jammern allein hilft da wenig. Auch das Schielen nach Südeuropa wird keine Lösung bringen. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den südeuropäischen Ländern führt nicht zu einer rapiden Zuwanderung ausbildungswilliger junger Menschen.
Vielmehr stellt sich die Frage für diese wie auch andere Branchen:
Was können wir zur Imageverbesserung und Nachwuchsrekrutierung tun?
- Analyse der bisherigen Bemühungen
- Unterstützung ausbildungswilliger, aber noch nicht ausbildungsreifer Jugendlicher
- Kooperation mit (örtlichen) Schulen und Elternvertretungen
- Präsenz in sozialen Medien
- Anschluss an die Lebenswelt der Generation Y suchen
- Inserate in Schülerzeitungen
- Praktika anbieten
- Löhne und Arbeitsbedingungen überdenken
- Ausbildungsqualität verbessern
- Erwartungshaltungen hinterfragen
- Messeauftritte
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Sehr geehrter Herr Dindorf,
Gut, dass Sie das Thema ansprechen. Allerdings ist es so, dass gerade in den Berufen, die Sie nennen, der Mangel eher dadurch entsteht, dass die Bewerber aus der Sicht der Ausbilder nicht geeignet sind. So werden inzwischen viele Ausbildungsplätze nicht mehr besetzt. Leider wird die junge Generation missverstanden, denn die jungen Leuten haben wenig Einfluss darauf, wie sie erzogen werden und wie ihnen z.B. Rechtschreibung beigebracht wird (siehe Spiegel Heft 25). Wir sollten uns lieber bemühen, die jungen Leute dort abzuholen, wo sie stehen und ihnen dann helfen, die Bildungs- und Verhaltenslücken zu decken, indem wir ihnen als Ausbilder und Ausbildungsbeauftragte beibringen, wie man es macht. Das kostet zwar Zeit und Kraft, doch wie Sie ganz richtig schreiben, sonst werden wir tatsächlich schnell einen grossen Fachkräftemangel.