Abstract:
In einer digitalisierten Arbeitswelt haben es Unternehmen und ihre Führungskräfte mit vielen dynamischen, teils disruptiven Veränderungen sowie mit geänderten Anspruchshaltungen von Bewerbern und Mitarbeitern zu tun. Um in diesem komplexen Umfeld zu bestehen ist ein verändertes Leadership-Verständnis notwendig. Hierzu lohnt es sich (neben einem Blick auf die Digitalisierung der Kommunikation und Zusammenarbeit) aus den Mustern der „digitalen Welt“ Analogien für eine angepasste, moderne Führungslogik zu ziehen.
Durch die „digitale Transformation“ finden sich Unternehmen heute häufig in einer Sandwichposition zwischen der Volatilität und Komplexität von Märkten auf der einen und selbstbewussten Wertevorstellungen und Anspruchshaltungen von Bewerbern, Mitarbeitern und Stakeholdern auf der anderen Seite wieder. Gerade in dieser herausfordernden Situation spielt das Thema „Führung“ eine absolute Schlüsselrolle. Doch analog zu den Unternehmen befinden sich Führungskräfte ebenso in einer Sandwichposition zwischen den Komplexen Anforderungen des Business und denen ihrer Mitarbeiter, die ihre Gewohnheiten aus der täglichen „digitalisierten Welt“ natürlich nicht am Werkstor abgeben (wollen) – und das gilt nicht nur für die vielzitierte Generation Y.
Es stellt sich also die Frage: Wie sieht Führung in einer digitalisierten Welt aus?
Zum ersten zeigt sich eine Digitalisierung in der Kommunikation und Zusammenarbeit:
Neben der immer mehr verbreiteten Führung von virtuellen Teams gibt es immer mehr Möglichkeiten auch Teile von nicht-virtueller Zusammenarbeit zu virtualisieren. Die Digitalisierung interner Prozesse und die Integration von web oder mobile-basierten Tools können das Zusammenarbeiten erleichtern und gleichzeitig Arbeitsabläufe zeitgemäßer gestalten und somit auch attraktiver machen. Auch das Thema byod (bring your own device) und die private Internetnutzung sind große Bedürfnisse der „digitalen Generation“.
Die Entgrenzung von Arbeits- und Privatwelt schreitet hierbei extrem schnell voran – viele Führungskräfte sind überrascht, dass Bewerber und Mitarbeiter über WhatsApp & Co kommunizieren. Für kurze, unkritische Absprachen oder Aufmunterungen kann das aber der genau richtige Kanal sein. Natürlich müssen auch hierbei Leitlinien an die Hand gegeben werden, die aber nicht zu eng gesteckt sein sollten. Allgemein macht es hierbei Sinn, sich an der „fail early, fail often“ Mentalität der digitalen StartUp Economy etwas für den Führungsalltag abzuschauen. Eine konstruktive Fehlerkultur und gemeinsames Ausprobieren („Prototyping“) von neuen Ideen, Tools und Prozessen können zudem Teammitglieder extrem motivieren.
Lesen Sie morgen Teil 2:
Digitalisierung der Führungslogik
Über den Autor:
Thorsten Heilig ist Head of People & Organization bei der moovel Group GmbH, einem
Tochterunternehmen der Daimler AG für innovative Mobilitätslösungen. Zentrales Produkt ist die moovel App, in der sich verschiedene Mobilitätsangebote kombiniert anzeigen und direkt buchen lassen.
Zudem ist er Berater und Coach mit systemischen Hintergrund. Er beschäftigt sich mit der digitalen Transformation, Trends & Innovationen und den Herausforderungen an der Schnittstelle Digital/People. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf „modern leadership“, „Change&Kulturentwicklung“, „Agile Organisation“ und der Begleitung von StartUps und Wachstumsunternehmen. Er twittert unter @berufsoptimist.
Kontakt:
Thorsten Heilig
thorsten.heilig@gmx.de
twitter: @berufsoptimist
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Meiner Meinung nach ein gut geschrieben Beitrag. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
Eine akzeptierte Fehlerkultur fehlt leider noch in vielen Betrieben. Hier hat auch HR noch einige dicke Bretter zu bohren.
Hallo Herr Kehl,
die Bretter sind richtig dick. Nichtsdestotrotz muss HR mutig dran gehen. Doch haben die Personaler den Mut zum Neuen?
Salü
Rolf Dindorf
Sind die demographische Herausforderung und der Fachkräftemangel ein spannendes Thema für Sie?
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