Führung im Jahr 2017 steht unter keinem guten Stern. „Laut einer unter 33 000 Personen in 28 Ländern durchgeführten Erhebung, dem Edelman-Trust-Barometer, bekunden lediglich 37 Prozent der Befragten Vertrauen in Unternehmensführer – ein historischer Tiefstand.
Dass der Anteil bei der politischen Führung noch niedriger ist, ist kein grosser Trost. Gemäss der Umfrage bringen Menschen einem durchschnittlichen Mitarbeiter mehr Vertrauen entgegen als einem CEO, wie die anwesenden Wirtschaftsführer in Davos etwas konsterniert und ratlos zur Kenntnis nehmen mussten“, schreibt Nicole Rütti in der Neue Züricher Zeitung.
Liegt es nur an den Mitarbeitern, dass so wenig vertraut wird? Sicherlich nicht. Natürlich gibt es auf Seiten der Beschäftigten überzogene Erwartungen und Enttäuschungen. Doch das allein macht keine 37% aus.
Die Führungskraft als Markenbotschafter
Zu einem guten Führungsstil gehört mehr als nur das Vorlegen hervorragender Geschäftszahlen, Durchsetzungswille und geschicktes Taktieren. Gerade in Zeiten wie diesen – geprägt durch den demographischen und digitalen Wandel – sind gelebte Werte wie Glaubwürdigkeit und Authentizität immens wichtig. Ergänzend gehören auch soziale Schlüsselfunktionen wie Empathie und Selbstreflexion zur Ausstattung vertrauenswürdiger Führungskräften.
Führungskräfte sind herausragende Markenbotschafter ihres Unternehmens. Durch Skrupellosigkeit und konsequentes Nehmer-Verhalten mag zwar kurzfristig ein Supermann-Image erreichbar sein. Langfristig wird der Ruf (=Beziehung zu den Mitarbeitern) des Supermanns ebenso leiden wieder des Betriebs. Ein ruinierter Ruf führt zu weniger Bewerbungen gewünschter Fachkräfte. Wer will schon in einem Unternehmen mit Egozentrikern und miserabler Unternehmenskultur arbeiten?
Ein guter Führungsstil ermöglich Vertrauenskultur
Die Arbeitgeberattraktivität von morgen definiert sich durch eine werteorientierte Führung auf der Basis einer Vertrauenskultur. Die Saat (=Motivation) wird aber erst dann aufgehen, wenn die Geschäftsführung bei der Einstellung und Förderung von Führungskräften neben Ergebnisorientierung auch auf Werte und Prinzipien wie Freundlichkeit und Anstand achtet.
„Vertrauen wird damit zur Schlüsselvariable erfolgreicher Unternehmensführung“, resümiert Reinhard K. Sprenger zurecht (Vertrauen führt. Frankfurt 2007. S. 25).
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