Demographie-Blog

Demographischer Wandel – im Land der gering geschätzten älteren Arbeitnehmer

Führung ältere Arbeitnehmer
Fällt der demographische Wandel aus? Angesichts einer steigenden Bevölkerungszahl und wachsender Geburtenziffern könnte der falsche Schluss gezogen werden, dass es mit dem demographischen Gedöns nicht weit her ist.

Falsch! „Die jüngste Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts prognostiziert, dass das Durchschnittsalter in Deutschland bis 2060 auf 47,6 bis 50,6 Jahre steigen wird – abhängig davon, wie sich Zuwanderung und Geburtenrate weiterentwickeln. Zum Vergleich: 1990 waren die Menschen hierzulande noch durchschnittlich 39,3 Jahre alt, 1970 gar erst rund 36,2 Jahre“ schreiben Saskia Nothofer und Sascha Venohr in der Zeit.
Für die Unternehmen und Verwaltungen bedeutet dies ein deutliches Steigen des Belegschaftsalters.

Erfahrungswissen älterer Mitarbeiter

Die Zahl der Schulabgänger und damit die Zahl der Berufsanfänger sinkt bereits in seit Jahren. Ab 2020 gehen die Babyboomer verstärkt in Rente. Es droht ein massiver Wissensverlust in Betrieben und öffentlichen Verwaltungen. Warum sorgt man heute nicht entsprechend vor und sichert das Erfahrungswissen der ergrauten Führungskräfte und Mitarbeiter? Weil das Wissen nichts Wert oder die alten Mitarbeiter nichts mehr taugen?
Ein Trugschluss, da das verloren gegangene Erfahrungswissen im Nachhinein nicht mehr nachgekauft werden kann.

Wann ist ein Mitarbeiter alt?

Die fünf Wirtschaftsweisen fordern eine Rente ab 71. Ist man dann alt? Oder ist man schon mit 50 alt? Es ist die eigene Einstellung zum Alter die darüber entscheidet, wie man Alterung sieht. Sofern Führungskräfte die Generation 50plus als Defizitmodell begreifen schaden sie dem Unternehmen und dem Mitarbeiter. So führt Professor Voelpel in der Süddeutschen Zeitung aus, „…dass, wenn Führungskräfte eine negative Einstellung zum Alter haben, deren ältere Mitarbeiter im Team tatsächlich unproduktiver sind“.

Die Silberrücken und ihr Leistungsvermögen

Gemäß des vielerorts vorzufindenden Führungsdenkens sind die ergrauten Beschäftigten nur noch bedingt motiviert und einsatzbereit. Tatsächlich wandelt sich das Leistungsbild mit dem Alter. Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab. Die Informationsaufnahme wird langsamer. Dem steht aber beispielsweise das Erfahrungswissen gegenüber. Auch das Pflichtbewusstsein und die Zuverlässigkeit sind wachsende Kompetenzen. ‚
Da wäre noch die Motivation. Sind wirklich alle älteren Mitarbeiter demotiviert? Oder ist es nicht vielfach das Misstrauen ihnen gegenüber das sie frustriert?

Anpacken. Vertrauen leben. Ältere fördern und fordern. Dann wird auch der digitale Wandel geschafft.


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