Gehört die Zukunft wirklich nur noch dem kurzfristigen Erfolgsdenken? Bleibt in der heutigen Zeit wirklich keine Zeit für ein strategisches Denken und Lenken?
In diesem Kontext kritisiert Dr. Matthias Afting (Head of global HR and Organization bei der Vorwerk & Co. KG) in einem Aufsatz der „Zeit“ das heutige Personalmanagement. Wichtige Posten würden eher an etablierte Köpfe vergeben als an brillante, aber unbekannte Talente. „Mal ehrlich: Wer von uns hat heute den Mut, jungen Kandidaten mit radikalen und unbewiesenen, vielleicht auch unbequemen Ideen bei der Besetzung neuer Ressorts den Vorzug vor den etablierten Stars zu geben? … Weil falsche Beförderungen mehr Ärger einbringen könnten als fälschliche Nichtbeförderungen? Weil sich Fehler kurzfristig zeigen, brillante Personalentscheidungen aber erst Jahre später?“
„Die Entweder-oder-Logik, die unsere Debatten über Wirtschaftsfragen bestimmt, erfasst nie das vollständige Bild des Möglichen“, schreibt der diesjährige Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Jaron Lanier, in seinem Buch „Wem gehört die Zukunft“ ( Hoffmann und Campe, S. 200, 2014).
Sowohl als auch muss die Devise im Personalmanagement lauten. Die Berufung einer etablierten Person kann genauso richtig sein wie die langfristige Talententwicklung. Unbekannte Talente, Querdenker und Musterbrecher gehören auch zum Personal. Diversity umfasst das gesamte menschliche Spektrum.
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