Im Hype um die Digitalisierung droht der demographische Wandel in den Hintergrund zu treten. Doch wäre dass gerechtfertigt?
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes werden 2020 etwa 9 Millionen Erwerbspersonen in der Altersgruppe 55-64 sein. Addiert man dazu die 10 Millionen zwischen 45 und 54 dazu ergibt sich die Zahl von 19 Millionen Erwerbspersonen. In vielen Branchen – öffentlicher Dienst, Maschinenbau, Handwerk – kann und muss man auf die Generation Silberhaar setzen.
Doch beruht nicht das Mindset vieler Führungskräfte auf Vorstellungen der Vergangenheit?
Aus einer Welt, wie sie einst war, und nicht, wie sie heute ist. Doch sind die älteren Mitarbeiter noch zu gebrauchen? Kann man in den Vorstandsetagen mit Innovationskraft und Leistungsbereitschaft der ergrauten Kollegen rechnen?
Wer nur die Generation Y im Blick hat, läuft Gefahr, die Kompetenzen und das Wissen einer ganzen Generation aus den Augen zu verlieren.
Tatsächlich nimmt die Belastbarkeit und Flexibilität des Stütz- und Bewegungs-apparates sowie die Körperkräfte im Laufe des Lebens ab. Auch die Reaktionsfähigkeit und die Geschwindigkeit der Informationsaufnahme verlieren an Geschwindigkeit.
Doch auf der Haben-Seite gibt es eine ganze Menge, dass für die Generation 50plus und deren Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens respektive der öffentlichen Verwaltung beiträgt:
- Fachwissen
- Weitblick
- Identifikation mit dem Unternehmen/Loyalität
- Pflichtbewusstsein
- Netzwerke und Kontakte
- Genauigkeit
Fazit:
Der Königsweg für Betriebe liegt in der Nutzung und Förderung der Vielfalt der Mitarbeiter. Dazu bedarf es einer vertrauensorientierten Unternehmenskultur, die altersneutral Mitarbeitergenerationen unterstützt und die persönliche Entwicklung der Untergebenen fördert.
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