Die Diskussion um den Fachkräftemangel beherrscht die Medien. Die neue Interviewreihe „5 Fragen zum Fachkräftemangel“ greift die Diskussion auf. Praktiker aus Unternehmen und Verwaltungen nehmen dazu kurz und knackig Stellung.
Die Fragen im heutigen Interview hat Matthias Fleischhut beantwortet. Er ist Director HR bei ThyssenKrupp Industrial Solutions AG.
1. Wird über den demographischen Wandel gesprochen fällt rasch das Schlagwort vom Fachkräftemangel. Spüren Sie in Ihrem Unternehmen schon etwas davon?
Noch nicht wirklich. Das liegt an einem Engineering Unternehmen, dass systematisch Karrieren von Innen bevorzugte. Für die Absolventen sind wir eine bekannte Adresse. Von da her wird der Engpass erst noch kommen.
2. Welche Wege gehen Sie bei der Rekrutierung von Fachkräften?
Sämtliche bekannten Wege wie Jobbörsen, Anzeigen etc. Dazu noch internationales Recruiting in verschiedensten Ländern in Vorbereitung, z. B. über Praktika, Duales Studium, Netzwerk.
3. Was sind aus Ihrer Sicht die relevanten Kriterien für die Arbeitgeberwahl?
Kriterien der Generation Y: Wertschätzung, Anerkennung, Nachhaltigkeit! Transparenz.
4. Neben der Rekrutierung spielen die Bindung und der Onboarding-Prozess eine wichtige Rolle bei der Fachkräftesicherung. Welche Personalstrategie verfolgen Sie in dieser Hinsicht?
Bindung: Aufspüren von Störungen und Beseitigung der Störung.
Attraktives Paket bereithalten, über Mitarbeiterbefragung Situation validieren oder ggf. anpassen.
Onboarding: enge Begleitung der Neuen nicht nur über einen Einführungstag, sondern ca. 2 Jahre über Begleitpaten.
5. Mittlerweile wird auch die Reaktivierung pensionierter Fachkräfte diskutiert. Spielt dieser Gesichtspunkt in Ihrem Unternehmen eine Rolle?
Das ist für uns nichts Neues. Unser Ältester auf der Baustelle ist 74 Jahre. Wer möchte, darf länger arbeiten. Das trifft auf Einzelfälle zu.
Vielen herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Rolf Dindorf
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Endlich ein Unternehmen, dass Mitarbeiter jenseits der 60 wertschätzt.
Gruß
Peter Sander
Onboarding muss mehr sein als ein Einführungstag. Wir haben gute Erfahrung mit einem strukturierten und gelebten! Prozess gemacht.
Petra Berger, HR